Von Carmina Burana bis Deep Purple
Alt und ehrwürdig erheben sich die beiden Zwiebeltürme der ehemaligen Benediktiner-Abtei unweit des Kochelsees. Ein Eindruck, der keineswegs täuscht. Denn bereits seit dem frühen achten Jahrhundert trotzt das Kloster dort den Wirren der Jahrhunderte. Wie Phoenix überstand es unter anderem die Zerstörung durch die Ungarn im Jahr 955 und die Säkularisation im Jahr 1803.
Seit 1930 wird die Klosteranlage nun von Salesianer Don Boscos geführt. Zudem befindet sich seit 1931 hier auch eine Philosophisch-Theologischen Hochschule (PTH).
Sehenswertes im Kloster
Ein Besuch des Klosters ist für Historiker, Kunstliebhaber und Fans klassischer Musik gleichermaßen interessant.
So können in der Pfarrkirche St. Benedikt und der Anastasia-Kapelle unter anderem Fresken von Hans Georg Asam bestaunt werden.
Fraunhofer-Glashütte
Historiker werden an der sogenannten Fraunhofer-Glashütte ihre Freude haben. In ihr befand sich Anfang des 19. Jahrhunderts die Wirkungsstätte des Physikers und Unternehmers Joseph von Fraunhofer. Dieser schuf hier nicht nur die größten und leistungsfähigsten astronomischen Fernrohre seiner Zeit, sondern auch eine völlig neue Methode der gewerblichen Güterproduktion.
Heute kann hier die Arbeitswelt Fraunhofers anhand von originalen Ausstellungsstücken nachempfunden werden.
Carmina Burana
Liebhaber klassischer Musik kennen das Kloster Benediktbeuern wahrscheinlich wegen ihnen: den Carmina Burana (latein. für „Beurer Lieder“). Lange lag das Werk unentdeckt in der Bibliothek des Klosters, bis es 1803 im Zuge der Säkularisation entdeckt wurde.
In den 1930er-Jahren verarbeitete Carl Orff insgesamt 24 der Lieder zu einem Chorwerk mit dem Titel „Fortuna Imperatrix Mundi“, welches 1937 in Frankfurt am Main uraufgeführt wurde.
Seither sind die Carmina Burana immer wieder neu interpretiert worden, etwa von dem Doors-Keyboarder Ray Manzarek oder von In Extremo.
Veranstaltungen im Kloster Benediktbeuern
Trotz seiner langen Geschichte, hat das Kloster bis heute nichts von seiner Lebendigkeit eingebüßt. Bis heute ist es ein beliebter Veranstaltungsort im Oberland. So gaben in den letzten Jahren unter anderem Künstler wie Chris de Burgh, Deep Purple sowie Ich & Ich Konzerte in Benediktbeuern.
Anfahrt: Über die A 95 München bis zur Ausfahrt Sindelsdorf. Von dort aus sind es noch 6 Kilometer bis Benediktbeuern. Oder über die A8 (Ausfahrt Holzkirchen) und weiter via Bad Tölz.
Kontaktdaten
Telefon: 08857-880
Email:Webseite: http://www.kloster-benediktbeuern.de/